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Sachsen: CDU-Reformer wird neuer Umweltminister

Leipzig (taz) — Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) beendete gestern die Spekulationen um eine bevorstehende Kabinettsumbildung. Zum Jahresende wird der Parteisenior Karl Weise aus dem Amt des Umweltministers scheiden. Sein Nachfolger wird Arnold Vaatz, der jetzige Chef der sächsischen Staatskanzlei. Ebenfalls zurück tritt Regierungssprecher Michael Kinze, der in Zukunft das Landesamt für Umwelt und Geologie leiten wird. Dem Wechsel Vaatz zum Umweltministerium gingen in der vergangenen Zeit Gerüchte um parteiinterne Rangeleien voraus. Der 36jährige Parteineuling, der nach der Wende vom Neuen Forum zur CDU stieß, wird als Kopf des Erneuerungsflügels innerhalb der sächsischen CDU gefeiert. Bekannt wurde der eloquente Staatskanzleichef, als er das sogenannte Rühe-Papier unterschrieb. Darin warf der Bonner CDU-Generalsekretär den ostdeutschen Parteiverbänden Hinhaltetaktik bei der Bewältigung ihrer Blockflöten-Vergangenheit vor und forderte personelle Konsequenzen.

In jüngster Zeit geriet Vaatz zunehmend in die Schlagzeilen: Ministerpräsident Biedenkopf soll seinen aufmüpfigen Kanzleichef zu mehr „Bescheidenheit“ ermahnt haben. Um die Ruhe in der eigenen Partei wiederherzustellen, sähe der sich in allen Debatten erstaunlich zurückhaltende Biedenkopf den „Klassenprimus“ angeblich lieber auf einem anderen Ministeramt. Der Ministerpräsident ließ gestern verlauten, daß es sich „keineswegs um eine Abschiebung handele“. Nana Brink

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