: Eitle Fehleinschätzung
■ betr.: "Wolf mit Schafsköpfen", taz vom 19.10.91
betr.: „Wolf mit Schafsköpfen“ von Willi Winkler,
taz vom 19.10.91
Wie konntet Ihr nur den Satz von der „...Einführung der prämortalen Witwenverbrennung“ abdrucken? Ihr seid nicht besser, als die aktuellen Schreibtischtäter oder als jene beifallklatschenden Bürger von Hoyerswerda: zuweilen schlau, aber dumm, unsensibel, selbstgefällig und wie jene in ihrer Ignoranz auch gefährlich.
Im übrigen ist dies kein Einzelfall, sondern eine Tendenz (eher eine modische Masche) im „linken“ Journalismus von 'Titanic‘ bis 'Szene Hamburg‘, von Droste, Kopf, Henscheid, Winkler, Mohr und Co.: schmuddelige Brutalitäten und Grobheiten, die in eitler Fehleinschätzung für Esprit gehalten werden, sollen provozieren und die gequälten Leserbriefe werden als Kontroverse ausgegeben. Dabei scheint es besonders schick, auf aktive Leute einzudreschen, zum Beispiel auf Demonstranten, auf die einen, weil sie sich seit Jahren engagieren, auf andere, weil sie noch zu jung seien — oder zum Beispiel auf Musiker, die vor ihren Auftritten schon alle gemacht werden.
Das ist unfair und nicht integer. Die Rechnung in Form sinkender Auflagen kriegt Ihr jetzt präsentiert. Mit tut es leid, um die guten Leute bei Euch und um die viele gute Arbeit, die Ihr auch leistet, aber ansonsten angewidert und mit klammheimlicher Freude Dr.Georgia Ch.Hopp,
Hamburg
betr.: dito und „Schafsköpfe gegen Wolf“ von Reinhard Mohr,
taz vom 21.10.91 „Sexismus und die besondere Art Humor“,
taz vom 21.10.91
Der Artikel von Willi Winkler war eitel, oberflächlich und unmenschlich: entsetzlich, so was ausgerechnet in der taz zu lesen.
Der Kommentar von Reinhard Mohr hat mir schon halb aus Seele und Verstand gesprochen — aber nur halb, weil er die empörendste Stelle aus dem Winkler-Brief übergangen hat. Endlich kam heute die Stellungnahme zu dieser versuchten Witwen- Verbrennung. Spät — aber sie kam. Dafür danke ich! Luise Scherf, Bremen
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