: Fortschritte beim Salvador-Dialog
Mexiko-Stadt (afp) — Die am Dienstag nach zehn Tagen beendeten Friedensgespräche zwischen der Guerilla und der Regierung von El Salvador sollen am 3. November wiederaufgenommen werden. UN- Vermitttler Alvaro de Soto gab am Verhandlungsort Mexiko-Stadt bekannt, in der Frage der Streitkräfte, des Hauptthemas der Verhandlungen, habe es bedeutende Fortschritte gegeben.
Zugleich seien wichtige Themen noch offengeblieben, die nun bei der zweiten Gesprächsrunde erörtert werden sollten. In San Salvador äußerten sich Staatspräsident Alfredo Cristiani und Vertreter der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) zufrieden über das bisherige Ergebnis der Verhandlungen. Nach den Worten von Cristiani wurde bei zwölf von 14 Punkten, die Gegenstand der Verhandlungen über eine Armeereform waren, Einigkeit zwischen den Gesprächspartnern erzielt.
In Kürze sei mit dem Abschluß eines „endgültigen Waffenstillstands“ zu rechnen. Die FMLN-Führer Guerson Martinez und Shafick Handal sprachen ebenfalls von einer äußerst positiven Entwicklung. Aus Konferenzkreisen in Mexiko-Stadt hieß es, vereinbart worden sei unter anderem die Auflösung der paramilitärischen Gruppen für Zivilverteidigung, die „Säuberung“ des Geheimdienstes DIN und die Beschränkung der Armee auf Verteidigungsaufgaben.
Unterdessen dauerten die bewaffneten Auseinandersetzungen in dem mittelamerikanischen Land weiter an. Im Untergrundsender der Guerilla, Radio Venceremos, war von Kämpfe im Osten und Norden von El Salvador die Rede, bei denen am Montag und Dienstag 25 Soldaten getötet oder verletzt worden seien. Eines der heftigsten Gefechte fand demnach bei Perquin, 200 Kilometer östlich der Hauptstadt, statt. Dabei seien vier Soldaten getötet und zwei weitere verletzt worden. Nach Angaben der Armee hatte die Guerilla zwei Tote zu verzeichnen.
Bei Angriffen der Rebellen auf Stellungen des Militärs in Guatajiagua, ebenfalls im Departamento Morazan, und in Tepeyac im Departamento Chalatenango wurden nach FMLN-Darstellung 19 Soldaten getötet oder verletzt.
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