: Größte Firmentransaktion des Jahres: AEG trennt sich vom Kabel
Frankfurt/Main (dpa/vwd) — Der Elektrokonzern AEG trennt sich im Rahmen seiner „strategischen Neuausrichtung“ nun auch von seiner Kabelproduktion. Nachdem sich die Daimler-Benz-Tochter mit Olympia bereits aus der Bürokommunikation zurückzieht, wird nun die AEG Kabel AG in Mönchengladbach verkauft. Wie gestern bekannt gegeben wurde, wird die französische Alcatel neue Eigentümerin. Der Wechsel soll zum 31. Dezember dieses Jahres stattfinden, muß aber noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. AEG behält lediglich das sogenannte Kabelsatzgeschäft für die Kfz-Ausrüstung.
Ein AEG-Sprecher lehnte es auf Anfrage ab, den Preis der vermutlich größten Firmentransaktion dieses Jahres zu nennen. Im Gespräch sind Summen zwischen 600 Millionen bis eine Milliarde DM. Alcatel Cabel übernimmt einen Geschäftsbereich mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 1,7 Milliarden DM. An den drei AEG-Kabel-Produktionsstandorten Mönchengladbach, Duisburg und Berlin sowie bei sechs Töchtern sind zusammen rund 5.000 Menschen beschäftigt. Im Kabelsatzbereich mit etwa 1.700 Mitarbeitern wurde ein Umsatz von jährlich 200 Millionen DM erzielt. Der Jahresüberschuß bei AEG Kabel lag 1990 nach Angaben des Sprechers bei 59 Millionen DM nach Steuern, nachdem er ein Jahr zuvor noch 21 Millionen DM betrug.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen