: SONNTAG: Superman II / Die besten Jahre / Der Gorilla / Kanal 4 Kabarett
Superman II
Eine Fortsetzung war schon geplant, als Richard Donner 1978 die Neuverfilmung der Abenteuer des wohl bekanntesten amerikanischen Superhelden in Angriff nahm. Der Regisseur drehte gleich einige Szenen des zweiten Teils mit, wurde aber dann durch Richard Lester ersetzt, der sich durch die Beatles-Filme, aber auch höchst vergnügliche, weil ziemlich respektlose, Genrefilme (Die drei Musketiere, Royal Flash) einen Namen gemacht hatte. Auch gegenüber dem Kraftpaket im kleidsamen blauen Bodysuit zeigte er wenig Ehrfurcht und ging mit dem gebotenen Unernst zu Werke, was den muskelgewordenen amerikanischen Allmachtstraum erst richtig sympathisch machte. Das Buch schrieb Paten-Onkel Mario Puzo; den abgefeimten Super-Gangster Lex Luthor gab, wie bereits in Teil eins, der gutgelaunte Gene Hackman, und die kecke Valerie Perrine war wieder in der Rolle der Eve Teschmacher zu sehen.
Damit nicht genug der Lästereien, zeigt Sat.1 am kommenden Dienstag Sean Connery als den etwas anderen Robin Hood in Richard Lesters 1975 gedrehtemRobin und Marian.(Sat 1, 20.15 Uhr)
Die besten Jahre
Um die Yuppies, eine werbetechnisch sehr attraktive Zielgruppe, von der naturtrüben mexikanischen Hopfenbrühe weg und wieder vor den Fernseher zu locken, kreierte die US-Fernsehgesellschaft 1987 diese Serie (Originaltitel:Thirtysomething), die die Sorgen und Nöte der etwa Dreißigjährigen zum Thema hat.
Die Protagonisten führen Werbeagenturen oder sind doch mindestens Uni-Dozenten, erinnern sich noch gelegentlich an die Flower-Power- Zeit, wenn sie nicht zu sehr von ihren Babies oder vom Einkommenssteuerbescheid beansprucht werden, und leiden schon mal an einer vorgezogenen Mittlebenskrise. Alles wie bei Neureichs zu Hause, nur besser verpackt und mitunter wirklich witzig.(ARD, 23.10 Uhr)
Der Gorilla
Wer den (mittlerweile recht ausgemergelten) französischen Autorenfilm mag, und über einen Kabelanschluß verfügt, kommt nicht umhin, dieser Krimiserie von jenseits des Rheins heute ein bis zwei Augen zu leihen, da doch die Nouvelle-Vague- Ikone Jean-Pierre Leaud eine der Hauptrollen spielt. Gewissermaßen kontrapunktiert, wenn nicht unterminiert wird seine Mitwirkung durch die unseres warzenlippigen Lagerfeuerbarden Peter Maffay, dessen Teilnahme Regisseur Peter Patzak zu verantworten hat.(Sat.1, 23.50 Uhr)
Kanal 4 Kabarett
Reinhard Hippen vom Mainzer Kabarett Archiv zeigt in der heutigen Folge dieser Sendereihe seltene Aufnahmen der Ur-Dadaisten. In deren Tradition stehen auch Wolfgang Krause Zwieback und Erwin Stache, die bereits vor der Maueröffnung in der Ex-DDR den real existierenden Wahnsinn auf ihre ganz spezielle Weise verarbeiteten. Gestischen Unfug, Elemente des Happening sowie der Pausenclownerie verbinden sie mit lustvoller Worthülsenzertrümmerung und Spracheodierung.
(RTLplus, 0.25 Uhr)
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