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Berlin will nicht Posemuckel werden

■ Heftig kritisierter Entwurf für Potsdamer Platz wird überarbeitet/ Senat knickt gegenüber Daimler ein

Berlin (dpa) — Der preisgekrönte städtebauliche Entwurf für die Gestaltung den Potsdamer/Leipziger Platz im Herzen Berlins wird nach heftiger Kritik mit Beteiligung der Investoren gründlich überarbeitet. Das kündigte Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) gestern an. Berlin könne sich bei einem so wichtigen Thema nicht den Luxus leisten, auch nur eine Idee zu übersehen, sagte Hassemer. Überlegungen und Wünsche der Investoren — unter anderem Daimler Benz und der japanische Elektronik-Konzern Sony — sollten einbezogen werden. Die Ergebnisse der Überarbeitung sollen im November dem Senat vorgelegt werden. Damit knickt der Berliner Senat gegenüber dem Großinvestor Daimler ein.

Der und Sony hatten den Anfang Oktober prämierten Entwurf der Münchner Architekten Heinz Hilmer und Christoph Sattler bemängelt. Daimler-Benz nannte ihn enttäuschend und auf einem Niveau „irgendwo zwischen Berlin und Posemuckel“. Die Vorlage, die sich an der traditionellen Berliner Blockbauweise orientiert und auf Wolkenkratzer verzichtet, läßt nach Ansicht der Investoren kaum Raum für zukunftsweisende Architektur. Die Investoren hatten den Londoner Architekten Richard Rogers mit einem eigenen Entwurf beauftragt.

Nach Hassemers Worten ist der als Alternative in der Öffentlichkeit diskutierte Vorschlag aus London mit der Münchner Vorlage nicht zu vergleichen. Er sei im Gegensatz zu dem Hilmer/Sattler-Entwurf architektonisch weitgehend ausgearbeitet. Der Jury-Vorsitzende Prof. Thomas Sieverts wies darauf hin, mit dem preisgekrönten Entwurf sei die stadträumliche Ordnung des Gebietes festgelegt worden — als Grundlage für den sich anschließenden Architekturwettbewerb. Hassemer zeigte sich überzeugt, daß der Entwurf hierfür eine hervorragende Basis darstelle.

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