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Zigaretten teurer

Hamburg (dpa/taz) — Raucher müssen künftig tiefer in die Taschen greifen: Vom Frühjahr 1992 an müssen sie fünf statt bisher vier Mark für eine Packung Zigaretten in den Automaten werfen. Dafür erhalten sie aber auch mehr Glimmstengel — statt bisher in der Regel 18 dann mindestens 20 pro Schachtel.

Grund der Preissteigerung sei die Steuererhöhung von März 1992 an, behauptet der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC), Ernst Brückner. Bereits in den letzten Tagen waren die Zigarettenpreise im Handel im Schnitt um 15 Pfennig pro Päckchen mit 19 Stück angestiegen.

Sowohl Brückner als auch der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuß-Gaststätten (NGG), Heinz-Günter Niebrügge, lehnten ein Werbeverbot für Zigaretten ab. Erst letzten Freitag hatte die Konferenz der Gesundheitsminister und -senatoren der Länder ein Verbot öffentlicher Werbung für den Genuß von Tabakwaren befürwortet und ein generelles Rauchverbot auf innerdeutschen Flügen und in den Warteräumen deutscher Flughäfen empfohlen. Brückner erklärte, Untersuchungen hätten gezeigt, daß die Werbung mit der Entscheidung von Kindern und Jugendlichen, mit dem Rauchen zu beginnen, „nichts zu tun“ habe. Niebrügge sagte zu einer geplanten Kampagne des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte gegen Rauchen am Arbeitsplatz, die Betriebs- und Werksärzte sollten sich um die Belastungen der Beschäftigten durch gesundheitsschädliche Stoffe am Arbeitsplatz kümmern. Er meinte zudem, die Forderung nach einem Verbot der Zigarettenwerbung verstoße gegen die Verfassung.

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