: Türkei bombardiert Kurden im Norden Iraks
Istanbul (dpa/taz) — Türkische Kampfflugzeuge haben in 34 Einsätzen am Freitag und Samstag über den von Kurden besiedelten Gebieten im Norden Iraks Bomben abgeworfen. Auch die jüngste Angriffswelle, von der das türkische Staatsfernsehen TRT am Samstag abend die ersten Bilder ausstrahlte, galt Regierungsangaben zufolge militärischen Positionen der in der Türkei operierenden „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK). Das Fernsehen zitierte dabei aus der Erklärung des Generalstabs, der die Fortsetzung der Verfolgung der PKK-Guerillas auf irakischem Territorium „bis zum erwünschten Ergebnis“ angekündigt hatte.
Unterdessen traf der Führer der (irakischen) „Patriotischen Union Kurdistans“ (PUK), Dschalal Talabani, am Samstag zu Gesprächen mit der türkischen Staatsführung in Ankara ein. Bei seinen Unterredungen gehe es um die Zukunft des Verhältnisses zwischen der Türkei und den irakischen Kurden. Einen Kommentar über die türkischen Operationen in den von irakischen Kurden besiedelten Regionen lehnte Talabani ab.
Den türkischen Fernsehberichten zufolge konzentrierten sich die F-4-und F-104-Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe auf Täler jenseits der türkisch-irakischen Grenze, in die die Bodentruppen vor allem über Cukurca in der Grenzprovinz Hakkari nachrückten. Bei den Operationen seien der PKK „große Verluste“ zugefügt worden. Insgesamt seien am Freitag 24 und am Samstag zehn Maschinen sowie mehrere Kampfhubschrauber gegen „die separatistischen Banditen“ eingesetzt worden. Die Operationen werden von der Türkei als Vergeltung für drei PKK-Überfälle seit Mittwoch gerechtfertigt, bei denen insgesamt 22 türkische Soldaten getötet wurden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen