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Milliardenverluste im Luftverkehr

Genf/Nairobi (dpa/vwd) — Nach Milliardenverlusten für die internationale Luftverkehrsindustrie in den Jahren 1990 und 1991 erwartet der Internationale Luftverkehrsverband (IATA) erst Mitte des Jahrzehnts wieder einen spürbaren Aufwärtstrend. IATA-Generaldirektor Günter Eser erklärte auf der Jahresversammlung der Vereinigung von 202 Fluggesellschaften in Nairobi, die Branche könne erst 1992 bis 1995 wieder mit einer Steigerungsrate bei den Passagierzahlen von etwa sieben Prozent rechnen.

Der Luftverkehr steckt derzeit noch in der schwierigsten Lage seit dem Zweiten Weltkrieg: Der Verlust für 1990 auf den internationalen planmäßigen Liniendiensten ist mit 2,7 Milliarden US-Dollar der größte in der Nachkriegsgeschichte. Für 1991 droht sogar ein Verlust von 3,5 bis vier Milliarden US-Dollar. Allein der Golfkrieg habe alles in allem Einbußen von zweieinhalb bis drei Milliarden Dollar gebracht.

Nach dem Ende des Golfkrieges hatten die Airlines gehofft, daß der Luftverkehr sich rascher wieder normalisieren würde; ingesamt sackten die Passagierraten jedoch um 1,7 Prozent ab. Der Frachtverkehr nahm dagegen um durchschnittlich etwa sieben Prozent zu. Einnahmeausfälle von ebenfalls einer Milliarde Dollar müßten die Flughäfen erwarten, wenn die EG-Kommission in der Gemeinschaft den steuerfreien Einkauf abschaffen sollte.

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