: Bald Streik bei Post Ost?
Berlin/Frankfurt (dpa) — Die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) will den von ihr geforderten Sozialvertrag für die rund 113.000 Post- Beschäftigten in Ostdeutschland gegebenenfalls mit einem Streik erzwingen. Eine weitere Verzögerungstaktik der Arbeitgeber werde die Gewerkschaft nicht hinnehmen, erklärte DPG-Vorsitzender Kurt van Haaren. Die notwendigen Beschlüsse „bis hin zur Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen“ seien vom DPG-Hauptvorstand und dem Gewerkschaftsrat bereits gefaßt.
Zum Auftakt einer Reihe von Protestaktionen in den neuen Bundesländern wollen die Post-Beschäftigten in Erfurt und Potsdam für ihre Forderungen auf die Straße gehen. Für heute ist eine Demonstration in Rostock angekündigt, für Donnerstag hat die DPG zu einer Kundgebung in Berlin aufgerufen. Van Haaren warf der Arbeitgeberseite in Frankfurt vor, trotz massenhafter Überstunden infolge eines gewaltigen Anstiegs der Postsendungen den „unsozialen Personalabbau weiter voranzutreiben“. Dies führe zwangsläufig zu einer weiteren Verschlechterung der Post-Dienstleistungen. Im Weihnachtsverkehr seien „chaotische Zustände“ zu erwarten. Wenn der Postdienst-Vorstand wie geplant 3.000 von einstmals 10.000 ostdeutschen Poststellen bis zum Jahresende schließe, werde sich die Versorgung vor allem auf dem Lande dramatisch verschlechtern.
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