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Archiv für Pupuläre Musik

■ 50.000 Musiktitel auf Schallplatten und Literatur zu Pop und Jazz

Am 5.11. ist es soweit: Dann wird das Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik im alten Gymnasium in der Dechanatstraße eröffnet. 45.000 Schallplatten und 350 laufende Meter Literatur zu Pop und Jazz und allem, was die akademische Musikwissenschaft für zu leicht befindet, stehen dann der musikpädagogisch und musikwissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

1975 gründeten Klaus Kuhnke, Manfred Miller und Ingolf Wachler, seinerzeit Jazz- und Pop-Redakteure bei Radio Bremen, das Archiv, das ein breites Spektrum der Musikproduktion bietet. Inzwischen ist es in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt, in der auch die Stadt Bremen als Gesellschafterin beteiligt ist. Die Behörde für Wissenschaft stieg 1990 in das Projekt ein, als sich Interesse an der Sammlung auch außerhalb Bremens bemerkbar machte.

Das Besondere des Archivs ist seine Übersichtlichkeit. Fünf Jahre lang arbeiteten vie ABM- Kräfte an der Erfassung der Bestände, so daß jetzt die circa 500.000 Musiktitel in Minutenschnelle mit Hilfe des Computers zu finden sind. „Sicher gibt es Plattensammlungen, die zu einem bestimmten Bereich tieferen Einblick geben. Aber dann haben wir meistens auch die Adresse eines solchen Spezialisten und können sie weitergeben.“

Aus der Sammlung kann nichts ausgeliehen werden, es ist ein Präsenzarchiv. Doch ist es möglich sich in einem Abhörraum einen sinnlichen Eindruck von unterschiedlichsten Musikrichtungen zu verschaffen. Dort kann sich ein Schüler, der ein Referat über Flamenco halten will, kundig machen. Journalisten können sich genauso informieren wie der Professor, der zu Forschungszwecken einen Eindruck vom deutschen Chanson in den 50er Jahren benötigt. Jede und jeder Interessierte darf hier seine Neugier nach Informationen über die populäre Musik stillen. Vier Fünftel aller im Archiv gesammelten Tonträger sind bereits im Computer gespeichert und können nach dem Titel, dem Ensemble, bzw. dem Bandnamen, nach Interpret, Urheber oder Industrienummer eroiert werden. Doch sollte man schon eine Vorstellung von dem haben, was man sucht. „Haben Sie was Schwermetalliges mit satanischen Beschwörungen?“ ist da zu allgemein gefaßt. Peter Schulze: „Wir bieten hier einen riesigen Wust an Material, die Zusammenhänge müssen die Nutzer stiften“. juan

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