Radio Bremen ohne Direktor

■ Programmdirektion Hörfunk bleibt vorerst unbesetzt

Der Hörfunk von Radio Bremen bleibt vorerst ohne Programmdirektion. Nachdem sich Karola Sommerey im Sommer nach Leipzig verabschiedet hatte, konnte der Radio-Bremen-Verwaltungsrat am vergangenen Freitag unter den zahlreichen Bewerbungen für den gutdotierten Posten keinen geeigneten Kandidaten für ihre Nachfolge entdecken. Damit sind auch die hautsinternen Bewerbungen von Werner Blinda und Wolfgang Hagen wieder vom Tisch.

Die Aufgabe der Radio-Programmdirektorin wird weiterhin zwischen Intendant Klostermeyer (zuständig für Personal und Finanzen) und Fernseh- Programmdirektor Hoffmann (für das Programm) aufgeteilt. „Bis auf weiteres wird es auch keine Neuausschreibung geben“, sagte der Vorsitzende des Radio-Bremen-Verwaltungsrats, Richard Skribelka, gegenüber der taz. Diese „schwerwiegende Entscheidung“ sei nötig gewesen, weil in den nächsten Monaten im Radio-Bereich „sehr viel Personelles und Organisatorisches“ zu entscheiden sei und eine solche Aufgabe einem neu engagierten Programmdirektor nicht zugemutet werden könne. Skribelka: „Dafür brauchen Sie mindestens ein dreiviertel Jahr Einarbeitungszeit.“

Auch der Radio-Bremen-Personalrat hatte sich gegen eine Besetzung der Programmdirektion aus dem Kreis der vorliegenden Bewerbungen ausgesprochen. „Wir müssen jetzt selber auf die Suche nach einem geeigneten Bewerber gehen“, sagte der Personalvertreter im Verwaltungsrat, Werner Eiermann. Doch angesichts der vielen hochdotierten Führungsposten in den neuen Rundfunkhäusern östlich der Elbe werde das mit Sicherheit „nicht leicht“ werden.

Bis auf weiteres besteht das Direktorium von Radio Bremen jetzt nur noch aus drei der gesetzlich vorgeschriebenen vier Personen, die Rolle des Intendanten Klostermeyer ist damit gestärkt. Anfang November muß der Rundfunkrat entscheiden, ob er den Empfehlungen des Verwaltungsrates folgt. Ase