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Wenig qualitativ-betr.: "Weltdrogenumsatz", taz vom 17.10.91

betr.: „Weltdrogenumsatz“,

taz vom 17.10.91

Die taz berichtet vom Jahrbuch Sucht '91 der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren. Daß die zitierte Quelle ihrerseits wieder in der taz im September 1990 erschienen ist, spricht für die Qualität derselben. Weniger qualitativ finde ich die im Text verteilten Kommentare. Das Jahrbuch Sucht '91 ist nicht „jetzt“, sondern am 18.12.1990 in Hamburg der Presse vorgestellt worden. Als Autor des Abschnitts „Illegale Drogen“ habe ich sehr deutlich auf das Problem der Illegalität der Drogen hingewiesen. Zitat: „Von 94.000 festgestellten (Drogen-) Delikten beziehen sich (1989) 60.484 auf allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, d.h. also (Drogen-) Konsum, davon wiederum 33.251 auf Cannabiskonsum. Es ist daher dringend an der Zeit, die bisherigen Denkmodelle bei der Verfolgung von Drogen-Straftätern noch einmal zu überprüfen. (...) Eine Entkriminalisierung (der Konsumenten) wird dafür die Voraussetzung schaffen.“

Daß der Konsum illegaler Drogen ein Straftatbestand ist, ist das Hauptproblem der KonsumentInnen, der Drogenhilfe, und es wird auch bald das Hauptproblem der Drogenpolitik sein. Jost Leune, Geschäftsführer,

Fachverband Drogen und

Rauschmittel e.V.,

Frankfurt/Hannover

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