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Luftwaffe besucht Türkei

■ Soldaten wehren sich gegen einen Besuch einer Bundeswehr-Fliegerstaffel beim Nato-Partner

Berlin (taz) — Während türkische Militärs kurdische Dörfer bombardieren, leistet die Bundeswehr dem Nato-Partner dabei moralische Schützenhilfe: Am 11. November soll eine Fliegerstaffel zu einem „Freundschaftsaustausch“ für zwei Wochen zu einem Flugplatz nahe dem türkischen Eskeschir geschickt werden, eine Kleinstadt, die etwa 100 Kilometer südwestlich von Ankara liegt.

Fünf Phantom-Düsenjägern samt Piloten und 50 Soldaten aus dem Jagdgeschwader 71-Richthofen aus dem ostfriesischen Wittmund sollen sich zum Kennenlernen mit türkischen Militärs treffen und gemeinsame Übungen veranstalten.

Der Besuch, dem später ein Gegenbesuch von türkischen Soldaten und Offizieren folgen wird, stößt jedoch bei den betroffenen Soldaten aus Wittmund nicht auf Begeisterung — ganz im Gegenteil. Zwar habe es früher schon öfters solche Besuche in der Türkei gegeben. Aber gerade jetzt, wo die Kurden angegriffen würde, stehe die Bundeswehr in der Öffentlichkeit als Unterstützerin da. Das wolle man nicht, denn viele Soldaten sind selber über das brutale Vorgehen der türkischen Militärs entsetzt. Entschieden werde jedoch über solch einen Austausch „ganz oben“, der einzelne Soldat und auch das ganze Geschwader könnten sich so einem Befehl nicht wiedersetzen.

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