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Fotoausstellung: Hinnerk Scheper / Bauhaus

»Der Fotograf registriert die Welt, das, was um ihn herum vorgeht und lebt. Der Fotograf und der Kinooperateur sind die Chronisten unserer Zeit, sie bauen das kulturelle Archiv unserer Epoche auf. Die Fotografie wird somit eine Art Dokumentierung unserer Zeit...«, so Sascha Stone, einer der berühmtesten Bildjournalisten der Weimarer Republik, 1929.

Einer unter vielen, die zu Beginn der Naziherrschaft mit unverfänglichen Fotoreportagen ihr Geld verdienen mußten, war der ehemalige Meister der Werkstatt für Wandmalerein am Bauhaus, Hinnerk Scheper. Seine Bildserien mit Titeln wie »Wir sind jung, uns gehört das Leben« über den Alltag in Dessauer Schulen oder »Dessau geht zur Arbeit« dokumentieren das »normale« Leben in Dessau 1933, die Arbeit und die Wege der Menschen. Brav, teilweise geradezu schematisch werden die Bildkompositionen bei ihm durch Diagonalen zerlegt, werden Mensch und Tier gemäß den Formeln des neuen Sehens in steiler Aufsicht und anderen ungewöhnlichen Perspektiven erfaßt. Wodurch sich Schepers Fotos jedoch besonders auszeichnen: wie erschreckend sie bereits zu Beginn des Faschismus die Menschen in einer deutschen Stadt als völlig hermetischen und abweisenden »Volkskörper« zeigen — das notorische Massensyndrom des »Ich tue meine Pflicht und verrichte meine Arbeit, so lasse ich mir nichts zuschulden kommen«.

Die Ausstellung »foto: hinnerk scheper« ist noch bis zum 18. November im Bauhaus-Archiv, Klingelhöferstraße 14, Berlin 30 zu sehen. Katalog: 28 DM. Jeannine Fiedler

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