Streitgespräch 18.10.: Hier noch jemand Opfer?
Der taz Streit auf der Frankfurter Buchmesse befasst sich mit der Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Es diskutieren u.a. Margarete Stokowski und Jan Feddersen.
30 Jahre Wende (Ost) und (nicht nur) in Deutschland gibt es eine Wende im gesellschaftlichen Diskurs: Noch nie wurde in der BRD so heftig, so divers, so weitreichend über Ausgrenzung, Marginalisierung, Diskriminierung, Identität, Herkunft und Heimat diskutiert.
Noch nie waren die Mitsprachemöglichkeiten aller so groß wie heute. Und trotzdem schäumen die Debatten jedes Mal so hoch, dass man nicht den Eindruck hat, es gehe nur um den Austausch von Argumenten.
Rechte Ideen clubfähig
Immer geht es aber um die Frage, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Wie werden die Debatten missbraucht, in einer Zeit, in der US-Präsidenten lügen ohne sich dafür zu schämen und rechte Ideen clubfähig werden? Wieviel muss man in einer Demokratie auch aushalten und wie gefährdet ist die eigentlich grade grundsätzlich?
Wie macht man eigentlich Gleichberechtigung in einer immer diverser werdenden, postindustriellen Welt und wer spricht für wen? Welche Freiheiten haben die Debatten über Identität uns gebracht? In welche Sackgassen führen sie? Und wie weit ist es noch bis zum Kommunismus (West)?
Auf der Leseinsel der unabhängigen Verlage diskutieren:
Margarete Stokowski, Autorin und SPON-Kolumnistin
Julia Boek, Redakteurin der taz
Lin Hierse, Redakteurin der taz
Jan Feddersen, Redakteur für bes. Aufgaben der taz
Moderation: Doris Akrap, Redakteurin der taz