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Das Thema ist nicht Territorium

■ Aus der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Schamir

„Dieses Jahrhundert sah das Naziregime, das darauf angelegt war, uns auszurotten. Die Sho‘ah, der Holocaust, der katastrophale Völkermord in nie dagewesenem Ausmaß, durch den ein Drittel unseres Volkes vernichtet wurde, wurde möglich, weil niemand uns verteidigte. Ohne Heimat waren wir auch verteidigungsunfähig.

Aber es war nicht der Holocaust, durch den die Weltgemeinschaft unseren rechtmäßigen Anspruch auf das Land Israel anerkannte [...] Wir sind das einzige Volk, das für fast 4.000 Jahre ohne Unterbrechung im Land Israel lebte [...] Wir sind das einzige Volk, für das Jerusalem eine Hauptstadt war. Wir sind das einzige Volk, dessen heilige Stätten ausschließlich nur im Land Israel liegen.“

[...] „Arabische Feindschaft gegenüber Israel brachte auch dem arabischen Volk tragisches menschliches Leid. Zehntausende wurden getötet oder verwundet. Hunderttausende von Arabern, die im Mandatsgebiet Palästina lebten, wurden von ihren eigenen Führern dazu angetrieben, aus ihren Häusern zu fliehen [...]“

„[...] Und wir richten einen Aufruf an die palästinensischen Araber: Beendet Gewalt und Terrorismus; nutzt die Universitäten in den verwalteten Gebieten — deren Existenz nur durch Israel möglich wurde — für Bildung und Entwicklung, nicht für Agitation und Gewalt. Stoppt eure Kinder, sich der Gefahr auszusetzen, in die ihr sie schickt, um Bomben und Steine gegen Soldaten und Zivilisten zu werfen [...]“

„[...] Wir wissen, daß unsere Partner bei den Verhandlungen Gebietsforderungen an Israel stellen werden. Aber eine Betrachtung der langen Geschichte des Konflikts macht deutlich, daß seine Natur nicht territorial ist [...] Das Thema ist nicht Territorium, sondern unsere Existenz.“

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