piwik no script img

Hessen will Sozialversicherung auch für 480-Mark-Jobs

Hannover (dpa) — Auch die sogenannten 480-Mark-Jobs sollten nach Auffassung der hessischen Frauen- und Sozialministerin Heide Pfarr (SPD) in die Sozialversicherungspflicht einbezogen werden. Nur wenige Ausnahmen, beispielsweise für Schüler und Studenten, seien zu akzeptieren. Die Ministerin kündigte eine Gesetzesinitiative an. „Diese Fälle belasten die Solidargemeinschaft der Versicherten, und die Betroffenen können für ihr Alter nicht vorsorgen“, kritisierte die SPD-Politikerin. Vor allem Firmen im Gebäudereinigerhandwerk und in der Gastronomie teilten normale Arbeitsverhältnisse in geringfügige Beschäftigungsverhältnisse auf, „um den Arbeitgeberbeitrag zur Sozialversicherung einzusparen“, kritisierte Frau Pfarr. Durch diese „Schmutzkonkurrenz“ verschafften sie sich einen Konkurrenzvorteil. „Wenn wir die Versicherungspflicht ausdehnen, wird sich das nicht mehr lohnen, und die Zahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse wird schrumpfen. Das ist auch unser Ziel“, sagte die Ministerin. Der Deutsche Gewerkschaftsbund gehe mittlerweile von sieben Millionen solcher kleinen Jobs aus, zu 90 Prozent seien Frauen davon betroffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen