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Barbara John wirbt um Buntheit an den Schulen

■ Eine Informationsaktion gegen xenophobische Vorurteile

Berlin. Mit einer breit angelegten Werbekampagne ruft die Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John nun in Schulen und Freizeitheimen Jugendliche zu gegenseitiger Achtung und Wohlwollen auf: »Echt Berlin. Vielfalt pur.« heißt das Motto der Informationsaktion, die für »Buntheit« wirbt — »etwas, das die Wirklichkeit der Stadt prägt.« John will die Jugendlichen davon überzeugen, daß jede Ausgrenzung mit Unterdrückung einhergehe.

Daß durch die Aktion keine gewaltbereiten Jugendlichen bekehrt würden, sei klar. »Es reicht nun mal nicht, ein paar Papierseiten zu bedrucken, um Einstellungen zu verändern.« Statt dessen wollte John die Masse der Schüler und Schülerinnen ansprechen, die sich noch keine eigene Meinung gebildet haben.

Mit einer Projektmappe tritt Barbara John an Lehrer und Sozialarbeiter, aber auch an Jugendliche direkt heran. Neben Aufklebern und Postkarten (»Echt Berlin. Vielfalt pur.«) gibt es einen Malwettbewerb (»Macht Euch Euer Bild von Berlin!«), dessen Gewinner im kommenden Jahr Reisen nach Paris, London, Budapest oder Rom machen dürfen. Neben diesen öffentlichkeitswirksamen Aktionen ist allerdings auch für inhaltliche Arbeit in Schulklassen gesorgt. Eine Broschüre »Ich hab' nichts gegen Ausländer, aber...« räumt mit den gängigen Vorurteilen auf (»Die Bundesrepublik ist mit sechs Prozent keineswegs ein Land mit einem besonders hohen Ausländeranteil«; »Ausländer schaffen zunehmend Arbeitsplätze auch für Deutsche«); eine andere informiert über den »Islam und die Muslime — Geschichte und religiöse Traditionen«.

Einen anderen Blickwinkel zum Thema »Ausländer« eröffnet die Broschüre »Deutsche im Schmelztiegel der USA«. Es wird darin berichtet, wie schwierig auch für zahlreiche Deutsche die Ankunft und Aufnahme in dem fremden Land war. Außerdem wird demnächst in auflagenstarken Jugendzeitschriften eine Beilage namens »Alex« erscheinen. Pubertätsgerecht wird sie mit Foto-Love- Story, Interviews mit Musikern und Reportagen aufmachen, jedoch auch Berichte zum Thema Ausländerfeindlichkeit und Jugendgewalt enthalten. Ferner sind in den Büros von Barbara John Filme und Videoclips zur Ausländerthematik erhältlich. jgo

Die Materialien sind über die Ausländerbeauftragte, Potsdamer Straße 65, 1000 Berlin 30 zu beziehen.

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