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Sterbehilfe abgelehnt

Seattle (ap) — Die Bevölkerung des amerikanischen Bundesstaates Washington hat sich in einem Referendum gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen.

Nach Auszählung von knapp 60 Prozent der am Dienstag abgegebenen Stimmen hatten sich 55 Prozent der Wahlberechtigten für ein entsprechendes Gesetz und 45 Prozent dagegen ausgesprochen. Vor dem Votum der „Initiative 119“ war es zu heftigen Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern der Euthanasie gekommen.

Washington, im äußersten Nordwesten der USA, hätte der erste Staat in den Vereinigten Staaten werden können, in dem die Sterbehilfe gesetzlich verankert worden wäre. Ähnliche Abstimmungen sollen in Oregon, Kalifornien, Florida und in der Hauptstadt Washington D.C. abgehalten werden.

In die Diskussion um die Euthanasie hatte sich auch US-Vizepräsident Dan Quayle eingeschaltet. Quayle hatte erklärt, die Gesetzesinitiative könne „beängstigende Folgen“ für die Berufe im medizinischen Bereich haben. „Eine Annahme der Initiative 119 würde den Staat [Washington] hinsichtlich des Umgangs mit Kranken, Alten und Schwachen vom Rest des Landes abspalten“, hatte Dan Quayle erklärt. Für die Initiative hatten sich die Demokratische Partei und zahlreiche Organisationen, darunter auch Aids-Gruppen, ausgesprochen.

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