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Danke fürs Freiabo!

Herzlichen Dank an euch alle für die taz. Ich bin hier in einer Außenstelle des Knastes Bernau (Bayern) mit 150 Leuten. Es gibt nur eine taz. Leider gibt es ständig Ärger mit der Aushändigung, manchmal mit bis zu einer Woche Wartezeit. Gelegentlich fehlen ganze oder halbe Seiten. Begründung: Die Aushändigung gefährdet die „Ziele des Vollzugs“ oder „ist zur Aufwiegelung geeignet“. Habt ihr gewußt, wie gefährlich ihr seid? Die „Vollzugsziele“ sind mir unklar, und aufwiegeln braucht man wohl keinen, denn die unmenschlichen Haftbedingungen können das besser als jede Zeitung.

Ich war von 72 bis 75 das letzte Mal in dem Laden. Geändert hat sich praktisch gar nichts. Nur ein unglaublicher Bürokratismus hat sich eingenistet. Wenn ich zum Arzt will, muß ein Antrag gestellt werden. Wie mache ich das, wenn ich einen Anfall bekomme? (Ich habe Epilepsie.) Ein Gefangener wurde bestraft, weil er zwei Unterhosen zuviel hatte. Drei sind erlaubt. Er wechselte halt nach dem Duschen die Wäsche täglich, was bei der Dreckarbeit normal sein dürfte. Er hatte es nicht beantragt, also: halbe Einkaufssperre!

So ärgern wir uns über die Runden. Ihr helft uns echt sehr. Die taz wird nicht nur von mir mit Freude und Spannung erwartet (obwohl die Weitergabe von Zeitungen an andere eigentlich verboten ist — etwas lächerlich bei Gemeinschaftsunterkünften!).

Viel Erfolgbei eurer Arbeit und solidarische Grüße! G.B., JVA Bernau

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