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Möllemann kritisiert Handelsbilanz

■ Deutsche Exporte nach China sollen steigen/ Hermes-Bürgschaften wieder zugesichert

Peking (dpa/vwd) — Wirtschaftsminister Jürgen Möllemann hat sich für eine Steigerung der deutschen Exporte nach China eingesetzt und die chinesische Seite zu mehr Bewegung aufgerufen. Bei der erstmals seit dreieinhalb Jahren wieder stattfindenden Sitzung des gemischten Deutsch-chinesischen Wirtschaftsausschusses machte der Minister gestern deutlich, daß die deutsche Wirtschaft mit dieser Entwicklung nicht zufrieden sei. Chinas Minister für Außenwirtschaft und Außenhandel, Li Lanqing, erklärte, beide Seiten wollten die Ausweitung des Handels und der Kooperation prüfen.

Die bundesdeutschen Exporte nach China betrugen 1987 noch fünf Mrd. Mark; 1991 dürften sie nur noch bei etwa drei Mrd. Mark liegen. China habe im Verlauf der letzten 19 Monate allein auf dem deutschen Markt einen Ausfuhrüberschuß von sechs Mrd. Mark erzielt, kritisierte Möllemann die deutsch-chinesische Handelsbilanz. Er bemängelte auch, daß Peking weiter auf niedrigverzinste Regierungskredite abziele. Der Minister betonte, daß auch die Ausfuhrbürgschaften (Hermes) für China-Exporte, die nach dem Pekinger Massaker vorübergehend ausgesetzt worden waren, wieder „in angemessener Form“ zur Verfügung stünden. China ist Deutschlands größter Textillieferant außerhalb Europas. Zufrieden zeigte sich Möllemann mit der industriellen Zusammenarbeit. Rund 400 Kooperationsverträge und 70 Gemeinschaftsunternehmen sowie neue Vorgaben seien „deutliche Signale für das langfristige Interesse unserer Firmen am chinesischen Markt.“

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