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Prozeß gegen Neonazis in Zittau eröffnet

Zittau (dpa) — Mit zahlreichen Unterbrechungen und tumultartigen Szenen hat am Mittwoch vor dem Jugendschöffengericht in Zittau der Prozeß gegen acht Neonazis begonnen. Sie hatten laut Anklage an Christi Himmelfahrt in der ostsächsischen Stadt ein Ferienheim mit strahlengeschädigten Kindern aus Tschernobyl überfallen. Zur Absicherung eines ordnungsgemäßen Verhandlungsverlaufes wurde das Polizeiaufgebot in Zittau verstärkt. 25 Polizisten aus den alten Bundesländern unterstützten dabei die sächsischen Ordnungshüter. Der Vorsitzende Richter erhielt Polizeischutz. Den zwischen 18 bis 34 Jahre alten Angeklagten, die in der Nacht zum 10. Mai dieses Jahres mit Steinen die Fenster des Gebäudes zerstört, ausländerfeindliche Parolen gegrölt und einen sowjetischen Betreuer niedergeschlagen hatten, wird hauptsächlich Landfriedensbruch in Tateinheit mit Volksverhetzung sowie Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen.

Während der Befragung zur Sache zweifelten vier Angeschuldigte das Polizeiprotokoll an und stritten die Vorwürfe mit den Worten ab, der Vorfall liege zu lange zurück, und sie seien betrunken gewesen. Ein Angeklagter wurde zu einem Tag Ordnungshaft verurteilt, nachdem er einen Sachverständigen mehrfach unterbrochen und mit der Bemerkung „Dumme Frage“ abgewiesen hatte. Die Verhandlung war wiederholt von Lachen und Zwischenrufen der etwa 100 Sympathisanten im Zuschauerraum unterbrochen worden.

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