piwik no script img

Ausländerfeindlichkeit: 1938 / 1989 / 1991

Berlin. Jetzt, da die Streitkräfte der Alliierten aus Deutschland abziehen, scheint die Präsenz der Blauhelme der Vereinten Nationen angebracht, um die Ausländer und Flüchtlinge in diesem Land zu schützen. Das ist zumindest die Meinung einer antifaschistischen Organisation aus Kreuzberg.

Gestern begann die Gruppe vor der Synagoge am Fraenkel-Ufer mit einer Mahnwache unter dem Thema »Nie wieder Reichspogrome, nie wieder Kristallnacht — Blauhelme für Deutschland?«

Für Holger, einen der Mitorganisatoren der Mahnwache, »geht es nicht nur darum, was heute passiert. Die Überfälle auf alle ‘Andersaussehenden‚ müssen im historischen Zusammenhang gesehen werden.«

Für den Sprecher der Initiative haben »die Ereignisse eine historische Kontinuität« in diesem Land. »Zwei Weltkriege gingen schon von deutschem Boden aus. Jetzt, da die Streitkräfte, die Deutschland vom Nazismus befreit haben, langsam abziehen, beginnen erneut die Probleme.«

Es hat den Anschein, als ob die Politiker in diesem Land unfähig wären, Ausländer zu schützen. Es ist angebracht, nach den Blauhelmen zu rufen. ea

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen