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Wettergott rettete das Lenin-Denkmal

■ Wegen des Regens und des stürmischen Windes waren Bauarbeiten am Friedrichshainer Denkmal zu gefährlich/ Außerdem fehlte ein Kran

Lenin

Nach 21 Jahren ist Dein Aufenthalt beendet

Wann unserer?

Wir sind wie Du Fremde

Verlaß uns nicht

Wo sind die Hände, die Dich gebaut

Wo sind die Generationen, die Deiner Lehre anhingen?

Uns zu schützen

Sind sie Deine Feinde geworden?

Oder Opfer der Demagogen?

Berlin. Um den Zaun, der das Denkmal umgibt, stehen an diesem Mittag viele Menschen. Vor dem Zufahrtstor ist die Polizei mit sechs Wagen anwesend. Wir gehen zu dem Bauwagen der Arbeiter, die am Morgen einen Steinquader des Denkmals gelockert haben.

Wegen des schlechten Wetters haben sie ihre Arbeit unterbrochen. Der Bauleiter namens Erichson behauptet, daß sie heute nicht mehr arbeiten können, weil es zu stark regnet und der stürmische Wind zu gefährlich für die Arbeiter sei. Aber sollte sich das Wetter verbessern, würden sie ihre Arbeit fortsetzen. Höchstwahrscheinlich werde aber erst am Montag der Abriß fortgesetzt werden. Ein Kran, der bestellt wurde, kam nicht.

Wieder kam es zwischen Gegnern und Befürwortern zu heftigen Auseinandersetzungen. Das Kammergericht lehnte gestern eine Beschwerde der Rechtsanwältin Simone Stach, die die Witwe des sowjetischen Bildhauers Nikolai W. Tomski vertritt, gegen die Entscheidung des Landgerichts ab.

Das Landgericht hatte am Donnerstag erneut eine einstweilige Verfügung gegen den Abriß abgelehnt. Ob weitere juristische Schritte eingelegt werden, konnte Frau Stach nicht definitiv sagen. Schließlich seien bis jetzt durch die Gerichtsverfahren der letzten Tage schon Kosten von rund 20.000 Mark entstanden. Ramadan

Der »Initiative Lenin-Denkmal« sind durch die Gerichtsverfahren in den letzten Tagen erhebliche Kosten entstanden. Wer sie unterstützen will, kann auf folgendes Konto einzahlen:

Berliner Stadtbank

Stichwort: Sonderkonto Erhaltung Lenin-Denkmal.

Konto: 6880016900

Blz.: 12020500

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