piwik no script img

Der populäre Konzertführer

■ Anschläge und Trauliches

Daß Sie sich heute abend in die Stadthalle begeben mögen, wenn Sie mal so richtig wieder staunen wollen, steht auf der Kulturseite zum Thema Slayer. Aber das musikalische Angebot der nächsten Woche hat noch mehr zu bieten aus der Kategorie „Trotzalledem“. Zuvorderst sollten Sie Ihr Ohr der sehr interessanten Radio-Bremen-Reihe 1. Internationales Symposium für Freie Improvisation leihen. In der Galerie Rabus, Plantage 13, finden da neben Workshops auch Konzerte statt. Heute um 21.30 Uhr wird der Niederländer Han Bennink seine gewalttätigen Anschläge auf die Trommelfelle seines Schlagzeuges demonstrieren. Wer Han, den alten Haudegen, nie erlebt hat, sollte sich diesen Termin vormerken. Er und sein Partner Misha Mengelberg am Piano werden mit Sicherheit ungewohntes Klanggut zu Gehör bringen. Das weitere Programm: Morgen, Freitag, 20 Uhr, Joelle Leandre, Kontrabaß,20.45 Uhr, Luc Houtkamp, sax. Samstag, 16. November, 20 Uhr, Günter Christmann, Posaune im Duo mit Torsten Müller am Kontrabaß. Um 21 Uhr spielen Derek Bailey an der Gitarre und Pat Thomas, Piano und Electronics. Sonntag abend kommt es dann um 20 Uhr zum Zusammentreffen der Free-Titanen des King Übü Örchestrü. Ein Ereignis!

Heute abend, 20 Uhr lohnt wieder einmal der Weg nach Vegesack ins schöne Kito. Mit dem Wolfgang Engstfeld Quartett präsentiert sich dort ein Jazz-Act, der auch internationale Achtung genießt. Der Tenorsaxophonist Engstfeld ist in Bremen kein Unbekannter, spielte er doch mit größen wie Sigi Busch, Uli Beckerhoff, Ed Kröger oder Christoph Spendel. Damit Ihnen morgen, Freitag, so richtig schwindelig wird bei all den Angeboten, hier noch drei hörenswerte Live-Gigs in Bremen. Wie wäre es mit dem Quartuor pour la fin du temps von Olivier Messiaen? Das Quartett Bernhard Gölz, viol., Martin Stoffel, klarinette, H.-W. Kufferath, cello, und Michael Stöckigt, piano, werden den musikalischen Versuch unternehmen, „den Gegensatz von Zeit und Ewigkeit“ darzustellen. Weitere Themen: „Harmonisches Schweigen des Himmels; Zeit, Öde, Abgrund; Ekstatischer Ausbruch zu Ehren des Menschen Jesu. Das himmlische Ereignis dauert eine Stunde und startet um 20 Uhr in der Kirche St.Magni zu Bremen-Nord. Sollten Sie lieber auf dem Boden bleiben wollen, bietet sich ein Besuch der Angestelletenkammer, 20 Uhr, an. Blockflöte und Schlagzeug wolten wir doch schon immer mal im traulichen Duett erleben. Dörte Nienstädt bedient das Blasinstrument, Masakazu Nishimine sorgte für geschlagene Noten. Zur Aufführung kommen übrigens werke Bremer KomponistInnen: Frau Ernst, Herr Hespos, Herr Schirmer u.a., so steht's im Pressetext. Lobsang Samten

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen