: Quecksilber im Amazonas
Hamburg (dpa/taz) — Riesige Mengen von Quecksilber, die Goldsucher im Amazonasbecken benutzen, werden zu einem immer größeren Gesundheitsrisiko.
Wie die britische Wissenschaftszeitschrift 'New Scientist‘ jetzt berichtet (Nr. 1794), sind nach offiziellen Schätzungen bereits etwa 1.200 Tonnen Quecksilber in die brasilianischen Gewässer gelangt. Quecksilbervergiftungen äußern sich vor allem in Nerven- und Nierenschäden sowie Verhaltensstörungen. Keine offizielle Statistik gibt nach Angaben der Zeitschrift Auskunft über die Zahl der Geschädigten. Mehrere Untersuchungen zeigten „nur die Spitze eines Eisberges“. Der Arzt Fernando Branches beispielsweise untersuchte 20 Bewohner der Stadt Santarem, die sich überwiegend von Flußfischen ernähren. Bei allen lagen die Quecksilbergehalte der Haare weit über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegten Maximum von zwei Mikrogramm pro Gramm Haar. Quecksilber wird von den Goldsuchern benutzt, um kleinste Mengen des Edelmetalls aus dem Boden zu lösen. Beim Goldwaschen geben sie das Quecksilber in das feine Sediment, überschüssiges Material gelangt in den Fluß. Die Zahl der Goldsucher wird in Brasilien auf eine Million geschätzt, 80 Prozent versuchen ihr Glück im Amazonasbecken.
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