: Möllemann knabbert Löhne an
Bonn (dpa) — Die kommende Lohnrunde ist nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) „entscheidend“ für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands.
Tarifabschlüsse von über vier Prozent in Westdeutschland und 25 Prozent in den neuen Ländern würden „fatale Folgen“ haben, erklärte der Minister. Eine Lohnanhebung um 25 Prozent in den neuen Ländern bedeute, daß ein großer Teil der noch verbliebenen Treuhand-Betriebe nicht mehr saniert werden könne. Auch würden 20 Prozent der 400.000 ABM-Stellen nicht mehr zu bezahlen sein.
Der DGB-Vorsitzende Heinz- Werner Meyer wertete Möllemanns Vorgriff auf die anstehenden Tarifverhandlungen im Westen als Provokation für alle Beschäftigten. Würde auf reale Einkommenszuwächse verzichtet, käme dies bei den bestehenden hohen Belastungen einer Einkommensminderung gleich. Zudem sei der Wirtschaftsminister gut beraten, sich aus der Tarifpolitik herauszuhalten und die Tarifautonomie zu achten, heißt es in einer Mitteilung des DGB.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen