: Öbszöne Schule
Wien (afp) — Österreichische Schulen sind „obszön, verdorben und mit Gott nicht in Einklang zu bringen“. Aus dieser Einschätzung hat jetzt eine „erzkatholische“ ehemalige Lehrerin die Konsequenzen gezogen: Ihre 14 Kinder dürfen die gotteslästerlichen Institutionen nicht weiter besuchen. Das Ehepaar Leiner aus Finkenstein am Wörthersee erzieht seine 14 Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren nach streng christlichen Grundsätzen. Dazu zählen: „Die Erde wurde in nur sechs Tagen erschaffen“, „Das Tragen von T-Shirts ist eine Sünde“ und „Habe eine natürliche Abscheu gegen Nacktheit“. Die Eltern Leiner sehen die Schule als eine Institution zur „Verbreitung von Wollust“. Deshalb dürfen auch die 14jährige Magdalena und die 17jährige Gudrun nicht aufs Gymnasium. Tochter Gudrun zeigt nicht die geringste Lust, gegen die strengen Eltern zu revoltieren. Vor fünf Jahren hatte Gudrun in der Oberschule ein schreckliches Erlebnis. Im Erdkundeunterricht sah sie zum ersten Mal Bilder von halbnackten Indianern. Nach diesem „Schock“, der bei ihr ein „richtiges Trauma“ hervorgerufen habe, erschien Gudrun nicht mehr zum Unterricht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen