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Waffen für Kroatien beschlagnahmt

München (ap) — Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs in Jugoslawien ist deutschen Zollbehörden ein größerer Schlag gegen Waffenschieber gelungen. Im Gepäck zweier US- Staatsangehöriger kroatischer Herkunft wurden am Flughafen München-Riem insgesamt 71 fabrikneue Faustfeuerwaffen, ein Sturmgewehr, eine Maschinenpistole sowie eine größere Menge Munition sichergestellt. Insgesamt 43mal griffen die Beamten allein im Bereich der Münchner Zollfahndung Waffen auf, die für Kroatien bestimmt waren, teilte Amtschef Friedrich Palmer am Montag mit. Seinen Angaben zufolge spielt der oberbayerische Raum wegen seiner Nähe zu den jugoslawischen Krisengebieten zunehmend als Umschlagplatz für Waffenschmuggler eine Rolle. Bislang lägen aber keine Hinweise auf ein organisiertes Vorgehen der Schieber vor. Reisende mit Ziel Jugoslawien oder jugoslawischer Herkunft würden verschärft überprüft, erklärte Palmer. Auch andere Verdachtsmomente spielten jedoch eine Rolle. Im Fall der bislang größten sichergestellten Waffensendung im Gesamtwert von 70.000 Mark waren die beiden Festgenommenen direkt aus dem kalifornischen San Francisco nach München geflogen. Bei ihrer Ankunft in Riem waren sie am Montag vergangener Woche einem Sicherheitsbeamten wegen der drei schweren Koffer ausgefallen. Bei ihrer Vernehmung erklärten der Arbeiter Drago M. und der Maschinist Boris K. lediglich, die in den USA frei zu erwerbenden Waffen seien für die Leibgarde des kroatischen Präsidenten bestimmt gewesen. Der Ermittlungsrichter erließ inzwischen Haftbefehl gegen die beiden. Ein dritter Amerikaner kroatischer Abstammung wurde nach Zahlung einer Kaution in die USA abgeschoben.

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