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An Deutschland

Mein Name ist unwichtig, meine Herkunft noch unwichtiger. Mein Frust ist wichtig! Mein Frust über dieses Land, mein Frust über die Ignoranz der Menschen dieses Landes ist erdrückend. Geboren bin ich nicht her, ist unwichtig. Ich lebe seit 20 Jahren in diesem, Eurem Land, das ist wichtig. Ebenfalls wichtig ist, ich bin jung und möchte noch einige Zeit in dieser Stadt verbringen; mit Freundin und mit Freund, das ist mir sehr wichtig. Verdammt! Verdammt und nochmals verdammt! Mein Gott, warum schweigt Ihr, nehmt alles hin? Ich versuche, Euch zu verstehen, Euch so zu nehmen wie Ihr seid, aber es ist schwer, Euch zu nehmen wie Ihr seid. Es wäre Verblendung, ja, Verblödung, Euch so zu nehmen, wie Ihr seid.

Was erschreckt Euch, wovor habt Ihr Angst? Vor Euren menschlichen Schwächen? Davor, daß Ihr als Menschen versagen könntet in dieser Welt? Das Ihr überflügelt werdet von „fremden“ Menschen, menschlicheren Menschen? Ist die Gewalt, der Haß, Eure einzige Möglichkeit, Euch zu behaupten und Euer Selbstwertgefühl zu steigern? Ich muß weinen. Weinen aus Frust und Mitleid. Mitleid mit Euch! Wir haben keine Lust mehr zu kämpfen mit Euren Waffen! Versucht Ihr uns zu schlagen mit unseren Wffen. Mit Menschlichkeit! Dogan, Berlin

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