Heute zu hören: Coda u.a.

■ Zwischenweltmusik

Wenn ein Inder und ein Deutscher mit Instrumenten ihrer Kulturkreise zusammenspielen, verspricht diese Kombination allein schon ein spannendes Konzert. Die Folkinitiative Bremen hat aber außer dem Duo Paramashivam & Roland Schaeffer noch ein Trio eingeladen: Coda spielen seit 1988 „ernste“ Minimal-Music von Steve Reich ebenso wie eine eigene musikalische Interpretation eines Dali-Gemäldes oder die Vertonung einer Reise mit der Deutschen Reichsbahn nach Eisenach.

Thomas König ist Violinist in verschiedenen Kammermusikensembles, Michael Homan arbeitet als Lehrer an der Bezirksmusikschule Magdeburg und hat einen Hang zum Klangexperiment, und der Klavierstimmer Detlef Weissenborn ist ein Hackbrettvirtuose mit Vorliebe für indische und persische Musik.

Bei Coda sind die indische Baßtrommel Ghatham und die afrikanische „Tonvasen“-Trommel Djembé kein modisches Beiwerk: mit anderen Perkussionsinstrumenten, dem Hackbrett und seiner persischen Variante Santur, mit E-Gitarre, Baß, Violine und Homans „special effects“ spielt das Trio an Hörgewohnheiten vorbei. Die Violine springt schon mal aus der Melodie, der Tangotakt wird verrückt, und immer ist Raum für Improvisationen.

Paramashivam & Roland Schaeffer kombinieren seit fünf Jahren die Edelholztrommel Thavil mit Saxofon, Gitarre, Gesang und der südindischen Schalmei Nadhaswaram. Beide Gruppen fühlen sich mit ihrer Musik „zwischen den Welten“. Mit offenen Ohren läßt sich heute abend vielleicht hören, wo das ist. Wilfried Wiemer

20.00 Angestelltenkammer, Bürgerstr.