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„Doppelte Moral“

■ Martina Navratilova kritisiert den US-amerikanischen Basketballer Magic Johnson

New York (dpa) — Nachdem Basketball-Superstar Earvin „Magic“ Johnson die Öffentlichkeit mit seinem „Aids-Bekenntnis“ schockte, hat die Tennisspielerin Martina Navratilova in einem Interview mit der 'New York Post‘ die Sichtweise der Amerikaner beklagt. „Wenn dies einer Frau passiert wäre, die 100 oder 200 Männer gehabt hätte, würde sie Hure und Schlampe gerufen“, sagte sie, „das ist doppelte Moral, und es ist erschreckend, daß dies so ist.“

Johnson hatte mitgeteilt, in seinem Leben mit „mehreren hundert Frauen“ zusammengewesen zu sein und sich dabei mit dem HIV- Virus infiziert zu haben. Martina Navratilova äußerte in dem Interview zwar Sympathie für Johnson, zeigte aber kein Verständnis für seine Äußerungen. „Das ist einfach schrecklich. Denkt doch nur einmal nach. Er predigt die falsche Nachricht. Er sagt, ein häufiger Partnerwechsel sei in Ordnung, wenn man ein Kondom benutzt. Das ist nicht gut“, so die 35jährige.

„Wenn ich den Aids-Virus hätte, würden die Leute das nicht verstehen“, vermutet die gebürtige Tschechoslowakin: „Sie würden sagen, ich sei eine Lesbe — davon würde es kommen.“ Die Amerikaner würden Johnson auch deshalb akzeptieren, weil er ausschließlich mit Frauen zusammen gewesen sei.

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