: Stasi-Beauftragter nicht entlassen
Berlin. Wenn er sich loyal verhält, darf der Mitarbeiter der Kommission zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit beim Senat, Peter Neumann, bis Ende des Jahres weiterarbeiten. Diese Zusage machte Innensenator Dieter Heckelmann gestern vor dem Innenausschuß des Abgeordnetenhauses. Er hatte Neumann vom Dienst suspendiert, nachdem dieser Mitte November in einem Zeitungsinterview den Rücktritt des Innensenators wegen dessen Untätigkeit bei der Stasi-Aufarbeitung gefordert hatte. Dieses Maß an Illoyalität, so Heckelmann, hätte kein Arbeitgeber hingenommen. Neumann will jedoch auf das Angebot des Innensenators nicht ohne weiteres eingehen. Er und sein Kollege Werner Fischer bemängeln nach wie vor die chaotischen Arbeitsverhältnisse. So würden sie, obwohl dafür zuständig, bei Entscheidungen über Stasi-Fälle nicht immer zu Rate gezogen. Auch seien sie der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Menschen ausgesetzt, die wegen Stasi-Mitarbeit entlassen würden. Ende des Jahres soll generell über die Weiterbeschäftigung der Gruppe entschieden werden. Fischer will jedoch nur weiterarbeiten, wenn er die Zuständigkeit für ganz Berlin erhält und ihm der »direkte Zugang zur Führungsebene« gewährt wird. Dr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen