: Paul Celan: Das Horchende
DAS HORCHENDE, das feingespannte Segel.
Der Blick, geweitet, der sich leert.
Der Chor, der mitternächtgen Vögel,
durchs Schweigen, schwimmend, ungehört.
An mir ist nichts, ich gleich dem Himmel,
ich bin, wie die Natur ist: arm.
So bin ich, frei: wie jene Stimmen
der Mitternacht, des Vogelschwarms.
Du Himmel, weißestes der Hemden,
du Mond, entseelt, ich sehe dich.
Und, Leere, deine Welt, die fremde,
empfang ich, nehme ich!
Ossip Mandelstam, aus:
Paul Celan, Übertragungen aus dem Russischen,
Fischer Verlag,
Frankfurt/M, 1986.
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