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Johann Gottfried Schadow: Brandenburger Tor

Als Symbol des Friedens sollte sie das Brandenburger Tor in Berlin krönen. Der Bildhauer Johann Gottfried Schadow hatte große Probleme, die Quadriga — eigentlich Sinnbild des Sieges — zum Friedenszeichen zu machen. Für die feurigen Rösser wählte er das kriegsbewährte griechische Modell; zum Ausgleich verpaßte er der beflügelten Göttin Viktoria, die rechte Brust entblößt, eine geradezu bajuwarische Schwere.

Ihre Figur repräsentierte den zivilen Aspekt der Konstruktion. Steif steht die ein wenig tumbe Göttin auf ihrem Wagen montiert. Immer hat Viktoria darunter gelitten, von der Welt nicht verstanden zu werden: bereits dreizehn Jahre nach ihrer Enthüllung im Jahre 1793 wird sie abmontiert und muß als Siegespfand in Paris einreiten. 1919 wird sie in den Wirren der Revolution von Kugeln durchsiebt, 1945 dann fast vollständig zerstört. Johann Gottfried Schadow. Die Quadriga. Vom preußischen Symbol zum Denkmal der Nation erzählt die wechselvolle Geschichte der behäbigen Wagenlenkerin. Von Ulrike Krenzlin, erschienen in der Reihe „kunststück“ im Fischer Taschenbuch Verlag, 16,80 DM. lilli

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