: Berichtigung-betr.: Stanev-Artikel, taz vom 30.10.91, Seite 16
„Mag sein, daß Stanev sich manchmal selbst im Wege steht mit seinem Zorn, seiner Misanthropie, seiner etwas zwanghaften Art, sich als Avantgardist behaupten zu müssen.“ So schreibt Rüdiger Schaper in der jüngsten Ausgabe der Berliner Programmzeitschrift „tip“. Offenbar ist Schaper dem Regisseur Ivan Stanev begegnet, denn er zeigt sich angetan, wenn der „von Projekten spricht, die er in seinem Kopf bewegt. (...) Bei Harold Pinters Dreiecksgeschichte „Betrogen“ kommt ihm Paul Celan in den Sinn, dann erwähnt er einen unbekannten Euripides (...)“. Nun, es ist diese hybride Verwirrung, die wir in unserem sorgfältig recherchierten Artikel über Stanev (taz vom 30.10., Seite 16) auf- und angegriffen haben: das Allerweltsleiden, die Besserwisserei und eine befremdende Dreistigkeit im Umgang mit Institutionen. Daß wir uns in einem seiner Stücke dennoch amüsiert haben, blieb nicht ungesagt. Vom „tip“ müssen wir uns jetzt eine „teilweise unverhohlen ausländerfeindliche Rufmordkampagne“ nachsagen lassen. Wir hoffen, daß der „tip“ Stanev lobt, um uns zu schaden. Und nicht, weil er einen bulgarischen Paß hat.
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