■ ASERBAIDSCHAN ANNEKTIERT BERG-KARABACH: Nationalitätenkessel kurz vor der Explosion
Moskau (taz) — Im Südkaukasus droht Krieg. Nach Entscheidung des aserbaidschanischen Parlaments, den Armeniern in der Enklave Berg-Karabach den Autonomiestatus zu nehmen, rief der sowjetische Präsident Gorbatschow gestern die verfeindeten Regierungschefs nach Moskau. Während der Nationalitätenkonflikt im Kreml verhandelt wurde, ging in der Region der Konflikt blutig weiter. Sowohl im Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan als auch in Berg-Karabach schossen verfeindete Kämpfer aufeinander. Auf beiden Seiten gab es Tote. Schon über 1.000 Menschen haben in den Auseinandersetzungen der letzten vier Jahre ihr Leben verloren. In Eriwan richtete das armenische Parlament einen Friedensappell an die Nachbarrepublik, unterstützt von Tausenden Demonstranten, die die Opposition in Aserbaidschan aufforderten, die Lage zu entschärfen. Auslöser der jüngsten Krise ist ein noch ungeklärter Hubschrauberabsturz, bei dem mehrere aserische Politiker ums Leben kamen. Nicht nur die Moskauer Zeitung 'Iswestija‘ fürchtet, daß sich Jugoslawiens Tragödie im Kaukasus wiederholen könnte. SEITE 8
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