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An AusländerInnen

Was sind wir in diesem Land, in diesem Deutschland? Eine Arbeiterklasse, die Steuern zahlt, produziert und konsumiert, um den Herrschaften hier das Leben zu versüßen? Sind wir Menschen, die hierher gerufen wurden aus opportunistischen, aus egoistischen Gründen der Deutschen? Oder sind wir eine kulturelle Bereicherung, eine wirtschaftliche und soziale Rückendeckung für dieses Land? Meine Eltern erzählen mir, wie sie vor 20 Jahren empfangen wurden. Mit offenen Armen, offenen Gedanken. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Wie angenehm muß es gewesen sein, damals hier zu leben; als wir noch akzeptiert und respektiert wurden als Menschen, als „fremdes“ Kulturgut. Schaut Euch um und sagt mir, wie es jetzt aussieht.

Was hat uns Detschland gegeben, außer vielleicht ein Haus in unserem Land, dessen Schornstein nicht einmal raucht. Ich bitte Euch, erhebt Eure Stimmen, schweigt nicht, sagt diesen Menschen hier, das wir wir ein Bestandteil ihres Landes, ihrer Kultur, ihres Denkens, ihrer Kinder sind. Laßt uns ihnen sagen, daß sie mit uns leben müssen, daß wir mit ihnen leben wollen. Als Menschen unter Menschen — Mit-Menschen. Schreibt mir Euren Frust, Euren Ärger, eure Gedanken. Schreibt mir, was Ihr an diesem Land schätzt und verachtet. Dogan, Berlin

Anmerkung der Red.: Dogan arbeitet an einem Projekt zur Minderung der Ausländerfeindlichkeit. Wer ihm schreiben möchte, kann seine/ihre Briefe an die taz — LeserInnenbriefe— Stichwort „Dogan“, senden. Wir leiten die Post dann weiter.

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