: Senatorin grummelt
■ Die neue grüne Senatorin Dr. Helga Trüpel
Die grüne Spitzenkandidatin Dr. Helga Trüpel wird, wenn erst die grüne Landesmitgliederversammlung und die Bremische Bürgerschaft ihr Placet gegeben haben, die erste grüne Senatorin Bremens sein. Ihr Ressort soll heißen „Kultur, Ausländerintegration und Jugendarbeit“ und war keine urgrüne Forderung, sondern erst in der letzten Verhandlungsnacht zugeschneidert worden.
Die promovierte Literaturwissenschaftlerin Helga Trüpel hatte sich persönlich für die Kombination „Wissenschaft und Kunst“ (inklusive „Mulitikultur“) interessiert, ebenfalls kein urgrünes Politikfeld. Doch der langjährige SPD-Senator Dr. Henning Scherf hatte ihr das Wissenschaftsressort nicht abtreten wollen. Sie selbst sieht ihrem zukünftigen Ressortgemisch mit gemischten Gefühlen entgegen: „Kultur freut mich“, erklärte sie ohne Umschweife und kündigte „offene kulturpolitische Debatten in der Stadt“ an. Der Bereich Multikultur / Ausländerintegration“ müsse dagegen „einfach noch erarbeitet werden“, gewinne aber zunehmend an politischer Bedeutung. Sie wolle demnächst nach Frankfurt fahren und sich mit dem grünen Dezernenten für „Multikulturelle Angelegenheiten“ in Frankfurt, Daniel Cohn-Bendit, austauschen.
Der dritte Ressortbereich „Jugendarbeit“ sei eine „Form von Kompromiß“ und müsse erst noch aus der Behörde für „Jugend und Soziales“ ausgegliedert werden; sie werde sich für „neue Ideen eines jugendpolitischen Aufbruchs“ einsetzen. Insgesamt sehe sie ihrer Zukunft als grüne Senatorin in einem Bremer Sparsenat „mit Grummeln im Bauch“ entgegen. Barbara Debus
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