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Neue »Energieteams« für östliche Bezirke

Berlin. Ost-Berlin wird West-Berlin energiepolitisch bald »überholen, ohne aufzuholen«. Das glaubt jedenfalls Umweltsenator Volker Hassemer (CDU). Während nämlich die bezirklichen Energieberater im Westteil gerade eingespart wurden, sollen Anfang 1992 neue »Energieteams« in den Ostbezirken ihre Arbeit aufnehmen. Für die Teams aus rund 200 MitarbeiterInnen wurden bis Ende 1993 ABM-Mittel aus dem Sonderprogramm für die neuen Bundesländer und Ost-Berlin bewilligt. Somit muß der Senat dafür keine Haushaltsgelder abzwacken.

Koordiniert von einem Verein »Energie und Arbeit«, sollen die ProjektteilnehmerInnen untersuchen, in welchem Maße bei der Beheizung der 300 bis 350 öffentlichen Bezirksgebäuden Energie eingespart werden kann. Ein Beispiel: Nicht von ungefähr standen den Journalisten bei der gestrigen Pressekonferenz im Prenzlberger Rathaus die Schweißperlen auf der Stirn. Wie der Bezirksbaustadtrat Matthias Klipp beklagte, sind in den Gebäuden kaum Thermostate vorhanden. Ein besonderes Problem: Von den 28 Schulen in Prenzlauer Berg würden bis auf zwei alle noch mit »musealen« Braunkohleheizungen erwärmt. In Kreuzberg sei das Zahlenverhältnis genau umgekehrt. Der Baustadtrat liebäugelt nun damit, wegen des begrenzten Etats moderne Heizungssysteme bei Firmen zu leasen. Er möchte sich von den neuen EnergieberaterInnen nun baldmöglichst ausrechnen lassen, was dies kostet.

Hassemer zufolge verschlingt die Beheizung der öffentlichen Gebäude allein in West-Berlin jährlich 180 Millionen Mark. Unter dem Strich lägen die Energiekosten im Ostteil nur »etwas höher«, doch seien gerade dort die Einsparungsmöglichkeiten »ganz unerhört«. thok

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