SONNTAG: Felix '91 / Tammy und der Doktor / Freundinnen

FELIX '91

Zum vierten Male feiert der europäische Film sich selbst. Von Almodovar bis Zanussi wurde in die Protzdamer DEFA-Studios beordert, was halbwegs vorzeigbar ist, um den Preisträgern eine lepröse Statuette namens Felix auszuhändigen. Als deutscher Beitrag gehen unter dem Titel Homo Faber Volker Schlöndorffs „tollkühne Männer in ihren fliegenden Beziehungskisten“ (Ultimo) ins Rennen. Moderiert wird das gesellschaftliche Großereignis von der unvermeidlichen Desirée Nosbeckerbusch, die im Regelfall polyglott drauflos plappert, plaudert und palavert, das Denken aber zurückstellt bis zur zweiten Wiederholung der betreffenden Sendung. Um 20.15 geht der Festakt live ins 3sat- Kabel, um 22 Uhr als Aufzeichnung über die Antennen des ZDF.

TAMMY UND DER DOKTOR

Publikumsliebling Debbie Reynolds landete 1957 im Gespann mit „Nacktkanonier“ Leslie Nielsen einen Kassenhit mit der sentimentalen Komödie Tammy. Die Charaktere dieser Geschichte um ein 17jähriges Landmädel mit Charme und Mutterherz bevölkerten nach folgend weitere Spielfilme und eine TV-Serie. Tammy und der Doktor ist eine dieser Fortsetzungen. Tammy, jetzt gespielt von Debbie Watson da die 1932 geborene Debbie Reynolds denn doch zu alt erschien, zieht in die große Stadt, um im dortigen Krankenhaus eine sieche Familienfreundin zu pflegen. Eben da trifft sie auf einen jungen sympathischen Arzt, in den sie sich — wer hätte etwas anderes erwartet — stante pede verguckt. Gespielt wird der Medicus von einem adrett glattrasierten Peter Fonda, der damals noch weit davon entfernt war, gemeinsam mit Dennis Hopper sein Amerika zu suchen. Von wegen „born to be wild“. Kurzum: ein Film für die Fans des Absonderlichen.(RTL plus, 20.15 Uhr)

FREUNDINNEN

Wie es sich für ein Hollywood-Rührstück geziemt, liegen Lachen und Weinen nahe beieinander in diesem Melodram. Das Energiebündel Bette Midler spielt die Showsängerin CC Bloom, die mit Zähigkeit und viel Talent Karriere macht. Von Kindertagen an verbindet sie eine enge Freundschaft mit der aus besseren Verhältnissen stammenden Anwältin Hillary (Barbara Hershey), von Naturell her der absolute Gegensatz der burschikosen Betriebsnudel CC. Nicht einmal die Liebe zum selben Mann vermag die Beziehung der beiden zu trüben. Hillary heiratet und bekommt eine Tochter, CC wird zum prominenten Showstar. Da erkrankt Hillary, und CC sieht sich gezwungen, Verantwortung für das Kind der Freundin zu übernehmen. Regie führte „crowd-pleaser“ Garry Marshall, der nicht erst seit Pretty Woman weiß, wie man das Popcornpublikum zufrieden stellt.

(ARD, 20.15 Uhr)