: Zufrieden mit Kaufrausch
■ Einzelhandel machte am ersten verkaufsoffenen Samstag vor Weihnachten große Umsätze/ Begehrt: Elektronik und künstliche Weihnachtsbäume
Berlin/Potsdam. Sehr zufrieden ist der Berliner Einzelhandel mit dem ersten verkaufssoffenen Samstag vor Weihnachten. »Der Umsatz bleibt zwar voraussichtlich hinter dem des Vorjahres zurück, liegt aber trotzdem etwa 30 bis 50 Prozent über dem von 1989«, sagte der Geschäftsleiter von Hertie in Charlottenburg, Richard Hennig.
Bereits gegen 10.30 Uhr waren die Parkhäuser der meisten Häuser besetzt. Zusätzliches Verkaufspersonal sorgte dafür, daß die Schlangen an den Kassen nicht zu lang wurden. Dagegen berichteten Geschäftsleute in Potsdam von eher mäßigem Kundeninteresse. Viele hätten sich wohl, wie gewöhnlich an den Wochenenden, auf den Weg nach Berlin gemacht. Generell gut gekauft wurden hochwertige Textilien, elektronisches Spielzeug und Unterhaltungselektronik. Das Interesse an technischem Gerät sei im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeflacht, aber immer noch gut, meinte Hennig. Besonderes gefragt waren künstliche Weihnachtsbäume bei den Bürgern aus dem Ostteil der Stadt. Der Geschäftsführer des neueröffneten Kaufhof in Marzahn hat 10.000 der »täuschend echten« Bäume eingekauft. Einen Unterschied im Kaufverhalten von Ost- und Westberlinern konnte er ansonsten nur noch bei Computern feststellen. Hier sei der Kaufdrang im Osten nach wie vor viel größer als im Westen.
Für das KaDeWe waren die Renner des Tages »große Geschenke«. Hier wurden besonders Camcorder und HiFi-Anlagen, aber auch Design- und drahtlose Telefone gekauft. Beim Spielzeug stand das klassische Plüschtier an erster Stelle, gefolgt von Gesellschaftsspielen, elektronischem Spielzeug und der Puppe, sagte Kaufhaus-Sprecherin Karin Tauer. Sie erwartet sogar eine Umsatzsteigerung von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Übereinstimmend registrierten das KaDeWe und Karstadt in der Karl-Marx-Allee ein großes Interesse am Edelstoff Cashmere. Mäntel und Sakkos in Pastellfarben sowie in modischem Schwarz-Weiß waren sehr gefragt. Insgesamt sei der Samstag sehr harmonisch verlaufen, nur vereinzelt wurden die Käufer nervös ob der Fülle in den Verkaufsräumen. dpa/taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen