: 'Spiegel‘: Stoltenberg-Behörde behinderte Rabta-Ermittlungen
Hamburg/Bonn (afp) — In der Affäre um die Giftgasfabrik im libyschen Rabta wollte das Kölner Zollkriminalinstitut (ZKI) laut 'Spiegel‘ strafrechtliche Ermittlungen gegen die damals bundeseigene Salzgitter AG verhindern. Unter Berufung auf einen Fahnder berichtete das Nachrichtenmagazin, das ZKI habe Anfang 1989 die Ermittlungen gegen die Lieferanten und Konstrukteure der Giftgasfabrik in Rabta behindert, „wo und wie es nur ging“. Sowohl für das ZKI als auch für den Salzgitter-Konzern war damals Gerhard Stoltenberg als Bundesfinanzminister verantwortlich. Der Sprecher des Bonner Finanzministeriums, Karlheinz von den Driesch, wies die Vorwürfe kategorisch zurück.
Der 'Spiegel‘ berichtet, der stellvertretende Präsident des ZKI, Jürgen Rump, habe auf eine „politische Lösung“ gedrängt mit der Begründung, die Angelegenheit sei „kein Fall für die Strafprozeßordnung“. Zahlreiche interne Vermerke belegten, daß das ZKI das Vorgehen gegen den Salzgitter-Konzern hintertrieben habe. Etliche Male hätten sich deshalb Staatsanwälte und Fahnder beim Bundesfinanzministerium in Bonn beschwert. Dennoch habe das ZKI monatelang erfolgreich die Durchsuchung von Salzgitter-Betriebsstätten verhindert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen