: Rationalisierungsschutz für Ost-Postler
Meckenheim (afp/ap) — Die Deutsche Postgewerkschaft und die Arbeitgeber von Postdienst, Telekom und Postbank haben am Montag abend in Meckenheim bei Bonn ihre Tarifverhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag für die 113.000 Postbeschäftigten in Ostdeutschland abgeschlossen. Damit ist ein Streik bei der Post kurz vor Weihnachten abgewendet worden. Der neue Vertrag tritt am 1.2.1992 in Kraft.
Dem Abkommen zufolge werden ab Auslaufen des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1992 die Regelungen des seit 1972 in Westdeutschland geltenden Rationalisierungsschutzabkommens in den neuen Bundesländern übernommen. Von Februar bis Oktober gelten Übergangsbestimmungen. Unter anderem soll bei Kündigungen nach sozialen Kriterien vorgegangen werden. Bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses bietet der Arbeitgeber Qualifizierungsmaßnahmen an. Die Arbeitgeber sicherten zu, die Zeit bis zum Inkrafttreten des Sozialtarifvertrags nicht für eine Kündigungswelle zu nutzen.
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Ewald Wehner, sagte, mit dem Verhandlungsergebnis sei „der Arbeitgeberwillkür beim Personalabbau in Ostdeutschland ein Riegel vorgeschoben“ worden.
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