: Sachverständige: Repressive Drogenpolitik gescheitert
Mit Repression und Strafandrohung sei es nicht gelungen, Dealer abzuschrecken und Süchtige zur Therapie zu motivieren, stellten Sachverständige bei einer Anhörung zur Drogenpolitik im Gesundheitsausschuß des Bundestages in Bonn fest. Vielmehr würden Abhängige verfolgt, und geholfen werde nur denen, die sich zu einer Abstinenztherapie entschlossen hätten. Polizeilicher Druck verdränge die Szene in den Untergrund und verschärfe das soziale Klima. Übereinstimmung zeichnete sich in der Expertenrunde auch im Hinblick auf die Legalisierung der Ausgabe von Spritzen ab. Besonders in Gefängnissen sei wegen der starken Aids-Übertragungsgefahr eine gezielte Vergabe von Spritzen unerläßlich, hieß es. Zu Ersatzmitteln wie Methadon meinten die Sachverständigen, in bestimmten Fällen seien solche Behandlungen unerläßlich, auch wenn damit die Sucht nicht bekämpft werden könne. Die juristische Bewertung der Methadon-Vergabe müsse dringend geklärt werden. Foto: Wolfram Kühn
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