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Krause weiß von nichts

■ „Kein Auftrag“ an Geisthardt, sich über de Maizière zu erkundigen

Bonn (taz) — Der CDU-Politiker Günther Krause will im September letzten Jahres den damaligen CDU- Volkskammerabgeordneten Ralf Geisthardt nicht beauftragt haben, den ehemaligen DDR-Devisenagenten Alexander Schalck-Golodkowski in München aufzusuchen und über eventuelle Stasi- Verbindungen des seinerzeitigen DDR-Ministerpräsidenten Lothar de Maizière zu befragen.

Dies beteuerte Krause, derzeit noch Bundesverkehrsminister, am Donnerstag nachmittag vor dem Schalck-Untersuchungsausschuß in Bonn. Geisthardt hatte Schalck damals unter Vermittlung des BND in München getroffen und entgegen der ursprünglich eingereichten Themenliste nach Stasi-Kontakten hoher DDR-Politiker, darunter auch de Maizière, befragt.

Er habe von Geisthardts Vorhaben vorher gar nichts gewußt, erklärte Krause. Dieser habe ihn erst nach seinem Gespräch mit Schalck am Rande einer Sitzung flüchtig informiert. Dabei sei es um Schalcks Firmenimperium „Kommerzielle Koordinierung“ und mögliche verschwundene KoKo/Stasi-Gelder gegangen. Geisthardt hatte hingegen im Ausschuß ausgesagt, er habe noch am gleichen Abend seiner Rückkehr Krause aufgesucht und berichtet.

Krause nervte das Publikum zunächst, indem er eine halbe Stunde lang Beschlüsse und Protokolle der Volkskammer und ihres Stasi-Auflösungs-Ausschusses vorlas. Der Anregung des SPD-Abgeordneten Friedhelm Beucher, ob er nicht Lust habe, gleich noch den kompletten Einigungsvertrag zu verlesen, folgte Krause jedoch nicht. thosch

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