piwik no script img

Dekret ermöglicht Armee-Einsatz gegen plündernde AlbanierInnen

Tirana (ap) — Seit Samstag dürfen in Albanien außer der Polizei auch Soldaten eingesetzt werden, um den Schutz von Lebensmittelgeschäften und Transporten zu gewährleisten. Ein entsprechendes Dekret hatte der albanische Staatspräsident Ramiz Alia zuvor genehmigt, da die Polizeioffensichtlich überfordert ist. In den letzten drei Tagen war es vor allem in den beiden Bezirken Kruje und Mirdita zu panikartigen Käufen und Plünderungen gekommen. Auslöser der Tumulte: Ministerpräsident Ylli Bufi hatte Anfang der Woche erklärt, die Lebensmittelreserven reichten nur noch eine Woche.

Danach hatten am Freitag mehrere hundert Menschen in Lac Restaurants, Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte überfallen. Nach Berichten des albanischen Fernsehens wurden außerdem eine Lebensmittelfabrik geplündert und zerstört. Später wurden von der Polizei die größte Bäckerei der Stadt und verschiedene Warenhäuser unter Bewachung gestellt.

Dabei sollen, so heißt es von offizieller Seite, zwei Menschen ums Leben gekommen sein. In anderen Städten wurden neben Lebensmittelläden auch Einrichtungen von Industrieunternehmen „mit Sprengstoff und Waffen“ angegriffen und geplündert. In der Hauptstadt Tirana übernahm unterdessen die Polizei den Brotverkauf.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen