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„Wir warten nicht“

■ Olympia-Betriebsrat will Offensive

Wie es in Wilhelmshaven weitergeht, weiß keiner so genau. Was machen die Olympianer? Interview über die Lage der Beschäftigten mit dem Vertrauenskörperleiter der IG-Metall, Roland Smolawa.

taz: Sind die Olympianer nach der letzten Entscheidung des AEG-Aufsichtsrates in eine Zwickmühle gekommen?

Roland Smolawa:Die Frage ist: Warten wir? Wir warten nicht. Wir werden in den nächsten Tagen überlegen, was wir machen werden.

Sehen Sie die Entscheidung des AEG-Aufsichtsrates als Beruhigungspille an?

Wir vom Betriebsrat erstmal nicht. Wir sehen keinen Anlaß, jetzt zurückzustecken. Es gibt jetzt wieder ein Stückchen Hoffnung. Das hängt auch damit zusammen, was aus der Konzernprojektgruppe an Vorschlägen herauskommt. Das müssen wir ganz einfach mal abwarten.

Wie ist denn die Stimmung unter den Mitgliedern des Betriebsrates und den Beschäftigten?

Wir sind jetzt gerade durch's Werk gelaufen mit den Kollegen, die da sind. Die meisten haben ja Kurzarbeit. Es ist jetzt nicht so, daß die Kollegen die Köpfe hängen lassen, sondern sie fragen uns: Was machen wir als Nächstes?

Werden Sie jetzt weiter mobilisieren können? Und wenn ja, was wollen Sie tun?

Wir werden weiter mobilisieren können. Wir haben ja schon öfters erlebt, daß wir irgendwo hingefahren und ohne konkretes Ergebnis zurückgekommen sind. Wir müssen jetzt erstmal Luft holen, und dann geht's weiter.

Werden Sie den Druck der Beschäftigten auf Daimler und die Geschäftsleitung halten können?

Angedacht haben wir schon mal: Weihnachten steht kurz vor der Türe. Vielleicht kann man da noch gewisse Aktionen starten.

Welche?

Ich denke an die Mahnwache vor der Daimler-Zentrale in Stuttgart. Vielleicht können wir da vor Weihnachten noch was machen.

Werden Sie am 18. Februar wieder nach Frankfurt fahren?

Wenn es sein muß, fahren wir da hin. Wir haben schon vieles auf uns genommen. Eine Fahrt nach Frankfurt ist das kleinere Übel. Fragen: Hannes Koch

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