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Kunick haut in' Sack

■ Am Tag vor dem Ende seiner Senatskarriere trat Konrad Kunick zurück

Wie es die Höflichkeit verlangt, bedankte sich der Präsident des Senats auf der gestrigen letzen Sitzung der Landesregierung artig bei „Herrn Kunick“ für die geleistete Arbeit, bevor sein Häfen- und Bausenator mit einem Rücktritt verabschiedete. Am Montag abend hatte Wedemeier sich noch gegen den „Dolchstoß von hinten“ verwahrt. Offen reden die beiden nur noch über die Medien, seitdem Kunick vor zwei Wochen erfuhr, daß er im neuen Senat nicht mehr vertreten sein soll.

Mit seinem Rücktritt hat ein Senator, dessen Mandat in der Bürgerschaft ruht, eigentlich sofort wieder Anspruch auf Sitz und Stimme im Landesparlament. An der Wahl-Sitzung des neuen Senats am heutigen 11.12. will Kunick offensichtlich aber nur als Beobachter teilnehmen: „Ich trete mit Beginn der Bürger

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schaftssitzung vom 12.12.1991 in die Bürgerschaft ein“, teilte er dem Parlamentspräsidenten Klink handschriftlich mit.

Eigentlich hatte Kunick als Häfensenator noch gestern um 12 einen Foto-Termin in seinem Kalender. BSAG und Gewoba hatten einen Vertrag miteinander geschlossen. (vgl. S. 24) Als Gewoba-Aufsichtsrat und für die BSAG-Genehmigungsbehörde stand Kunick gleich auf beiden Seiten. Aber er kam nicht — er war kurz vor zwölf mit einer Kritik an fehlender „Erneuerung“ in der Bremer SPD von seinem Amt zurückgetreten.Aber er ließ die Gewoba und die BSAG warten. K.W.

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